Irischer Sieg auf der portugiesischen Blumeninsel
Die zu Portugal gehörende Insel Madeira ist Austragungsort des dritten Rennens der Enduro-World-Series – und was für einer. Wilde Abfahrtetappen in wechselndem Terrain und Klima wie man es kaum sonst wo findet – eine wahre Challenge selbst für die weltbesten Fahrer.
Bereits nach dem ersten Tag auf Podestkurs ist der Cube-Fahrer Greg Callaghan, das nicht mit den besten, aber stetigen Etappenresultaten. Die äusserst herausfordernden Etappen hinterlassen bei den meisten Fahrern ordentliche Schwankungen im Etappenklassement. Am zweiten Renntag vermag sich der Ire zu steigern, während seine Kontrahenten an Boden einbüssen. Sein dritter Sieg in der Weltserie wird somit Realität.
Auf Rang zwei landet GT-Pilot Martin Maes, nach 49 Minuten addierter Rennzeit nur fünf Sekunden hinter dem Sieger. Weitere knappe 15 Sekunden zurück liegt Damien Oton (Devinci – FRA)) auf Rang drei. Bester Schweizer wird der Maxime Chapuis auf Rang 37. Ein beachtliches Resultat, wenn man bedenkt, dass er eine Woche zuvor noch nicht mal wusste, ob er überhaupt starten kann. Chapuis zog sich bei einem Trainingssturz eine offene Wunde zu, die zwar versorgt wurde, aber bis zum Rennen noch lange nicht verheilt war. Gusti Wildhaber belegt Rang 52, Ludo May 64 und Jonas Bähler Rang 77.
Erwarteter Sieg – überraschendes Podestplatz
Während bei den Männern jeweils kein deutlicher Favorit genannt werden kann, gilt Cecile Ravanel jeweils als Top-Favoritin. Genauso dominant kämpft sich die Französin durchs Rennen: Sieben von neun möglichen Etappensiegen gehen an die Commencal-Fahrerin, was für sie den zweiten Saisonsieg bedeutet. Rund eine Minute zurück belegt ihre Landsfrau Isabeau Coudurier Rang zwei.
Die Überraschung des Wochenendes bietet Noga Korem aus Israel. Die frühere Cross-Country-Fahrerin hat im vergangenen Jahr erstmals Enduro-Luft geschnuppert und mischt in der laufenden Saison schon gut vorne mit. In Madeira liegt sie nach dem ersten Renntag vorne. Auch am Zweiten behält sie die Nerven und die Linien im schwierigen Gelände – der dritte Schlussrang ist die Belohnung dafür.
Die beiden Schweizer Zwillingsschwestern Anita und Carolin Gehrig starten verheissungsvoll ins Rennen. Mit Rang drei und fünf kommen die beiden aus der ersten Etappe. Jedoch schleichen sich bei Anita bereits auf dem zweiten Abschnitt Fahrfehler ein, abgerundet mit einem groben Sturz. Dank einer Schadensbegrenzung kann sie am Ende noch den achten Rang einfahren. Carolin kommt am zweiten Tag nicht mehr gleich auf Touren und rutscht von Rang fünf auf sieben ab. Nicht das was sie sich erhofft hatte, aber angesichts der schweren Strecken, hätte es geradezu in einem wüsten Sturz enden können.