Ein Carbon-Rahmen von Hope? | Ride MTB

Ein Carbon-Rahmen von Hope?

Edle Frästeile, das kennt man von Hope. Doch ein Enduro-Rahmen aus Carbon? Genau das haben die Fräskünstler aus England in der Westentasche. Doch ob der Rahmen in Serie geht, ist noch unklar.

Vorbauten, Lenker, Steuersätze, Naben, Laufräder, Kurbeln und noch einiges mehr hat Hope im Portfolio. Also alles, um ein Bike standesgemäss aufzubauen.

Jetzt präsentieren die Hope-Macher den fehlenden Hauptbestandteil, um selbst ein komplettes Mountainbike auf die Beine zu stellen: Den Rahmen Hope HB-211. Der Prototyp-Bolide war am Sea Otter Festival zu sehen. Der Hauptrahmen ist aus Carbon, der Hinterbau aus Alu gefräst – alles made in UK. Bei der Laufradgrösse sind 27.5 Zoll im Spiel, beim Federweg 160 Millimeter – und das Bike somit als Enduro prädestiniert.

Jenseits bekannter Standards

Die Hope-Ingenieure haben «out of the box» gedacht und bestehende Standards bewusst ignoriert. Was dabei herauskommt? Ein Hinterbau mit 130 Millimeter Einbaubreite, damit viel Fussfreiheit gegeben ist. Bei der Hinterradnabe misst der Durchmesser 17 Millimeter, was für viel Steifigkeit sorgt. Die Nabe ist ebenfalls eine Non-Standard Ausgabe: Hier ist der bremsseitige Nabenflansch in Richtung Disc verschoben, damit eine symetrische Speichenspannung entsteht.

Auch bei den Bremse gehen die Briten beim hauseigenen Carbon-Rahmen einen eigenständigen Weg: Die Postmount-Aufnahme ist radial im Hinterabau untergebracht und die Anpassung an grösser Scheiben geschieht nicht mit den bekannten Adaptern, sondern mit einer Art Spacern. Hope verspricht damit geringere Fertigungstoleranzen und eine einfacher einzustellende und besser funktionierende Bremse.

Als Design-Übung gestartet

Hope lässt verlauten, dass der Rahmen Hope HB-211 als Design-Übung gestartet ist und kein kommerzielles Projekt darstelle. Man lässt aber durchblicken, dass eine Serienfertigung eine Option darstelle. Mit dem hauseigenen Fräs-Know-How und der vorhandenen Infrastruktur sei das Herstellen des Moulds, in dem die Carbon-Matten ausgelegt und der Rahmen «gebacken» wird, eine leichte Übung. Am Firmenstandort Barnoldswick sei zudem gleich vor der Haustüre Formel 1- und Luftfahr-Industrie vertreten, und somit viel Know-How mit Carbon vorhanden. Hope hatte bereits seit dem Jahr 2005 an einem eigenen Rahmen gearbeitet.

www.hopetech.com