«Der Junge von nebenan» gewinnt Enduro-World-Series-Rennen in Whistler | Ride MTB

«Der Junge von nebenan» gewinnt Enduro-World-Series-Rennen in Whistler

Nach fünf spannenden Rennetappen gewinnt Jesse Melamed in Whistler sein erstes Rennen in der Enduro-World-Series vor Serien-Leader Sam Hill. Mit Rang drei landet Mark Scott sein erstes Podium. Als bester Schweizer belegt Maxime Chapuis Rang 34. Bei den Frauen räumt Cecille Ravanel komplett ab. Sie siegt vor Isabeau Courdurier und Katy Winton. Anita Gehrig belegt erneut Rang vier.

Im vorletzten Rennen der World-Series ist es Sam Hill, der auf der ersten Etappe seine Konkurrenten in den Schatten stellt. Der Gesamtführende ist auf der zugleich längsten Abfahrt des Tages fast 18 Sekunden schneller als der einheimische Jesse Melamed. Dieser dreht danach aber auf, holt Hill erst ein und distanziert ihn auf den zwei darauffolgenden Abfahrten. Vor der letzten Stage liegt der Kanadier 14 Sekunden vor der australischen Downhill-Legende. Kein komfortabler Vorsprung wenn man bedenkt was während einer Etappe alles passieren kann.
 
Tatsächlich stürzt Melamed auf der letzten Abfahrt und bringt, nach einer zweit- und drei schnellsten Etappen, nur die sechstbeste Zeit runter. Die Bestzeit schnappt sich der zweimalige Seriensieger Richie Rude, dem es in der laufenden Saison nicht nach Wunsch läuft. Melameds Sturz kostet zwar etwas Zeit, aber Hill ist sogar vier Zehntelsekunden langsamer und bleibt damit auf Platz zwei, hinter dem Whistler-Local. Mit seinem Sieg ist Melamed der erste Kanadier, der seit der Gründung der Enduro-World-Series, ein solches Rennen gewinnt.
 
In der Gesamtwertung baut Sam Hill seinen Vorsprung weiter aus, auf 110 Punkte vor Adrien Dailly. Damit bekommt Hill zwar etwas Luft, doch bleibt diese dünn. Denn sollte Dailly das letzte Rennen in Finale Ligure gewinnen, muss Hill mindestens Vierter werden, um die Gesamtwertung für sich zu entscheiden. Bei Punktegleichstand, entscheidet das bessere Resultat in Finale.
Maxime Chapuis liegt vor dem letzten Rennen auf dem 25. Zwischenrang – das in seiner ersten kompletten Enduro-Saison.
 

Ravanel unschlagbar

Mit Ausnahme des zweiten Rennens in Tasmanien scheint Cecile Ravanel den ersten Rang abonniert zu haben. So fährt sie auch in Whistler von Bestzeit zu Bestzeit und damit auch zu einem weiteren Rennsieg. Erneut auf Platz zwei fährt Isabeau Courdurier, die sich damit in der Gesamtwertung mit der drittplatzierten Schottin Katy Winton gleichzieht. Die flinke Französin liegt nun auch im Zwischenklassement auf Rang zwei.
 
Ein weiteres «Erneut» betrifft Anita Gehrig, denn schon zum dritten Mal in dieser Saison belegt die Schweizerin Rang vier und zum dritten Mal fehlt ihr nur wenig für den Sprung aufs Podest. Damit zeigt sie wiederum eine konstante Saison, obschon ihr der Bremsendefekt im zweiten Rennen einen schmerzlichen Punkteverlust eingebrockt hat. So startet Gehrig Ende September als Gesamtfünfte in das letzte Rennen in Finale Ligure.
 
Carolin Gehrig liegt nach ihrem achten Platz in Whistler auf dem sechsten Zwischenrang. Wegen Schulterbeschwerden startet sie eher verhalten ins Rennen, kann sich aber noch vor der Hälfte etwas steigern. Mit der fünftbesten Zeit auf der vierten Etappe zeigt sie, zu was sie unter normalen Umständen fähig wäre.
 

Zum fünften Mal Finale in Finale

Fast schon standesgemäss endet die Enduro-World-Series an der ligurischen Küste, in Finale Ligure. Obwohl Finale zu den beliebtesten Mountainbike-Destinationen Europas gehört, ziehen die Veranstalter immer wieder neue Trails aus dem Ärmel und sorgen, nebst einigen Klassikern, immer wieder für Überraschungen.
 
Doch einfach wird das finale Rennen nicht. Die Etappen verlangten jedes Jahr selbst den weltbesten Enduristen alles ab, und das wird auch dieses Jahr so zu erwarten sein.

Resultate
www.enduroworldseries.com