Das Geheimnis um Florian Vogels Focus O1E ist gelüftet | Ride MTB

Das Geheimnis um Florian Vogels Focus O1E ist gelüftet

Rund zehn Monate blieb die Dämpferanlenkung an Florian Vogels Cross-Country-Fully verdeckt. Nun ist das Versteckspiel beendet: Focus präsentiert das O1E mit 100 Millimeter Federweg, angesteuert über das neue Federungssystem namens F.O.L.D. Dieses soll ein feines Ansprechverhalten sowie eine progressive Federkennlinie garantieren. Vogels Rennwaffe ist aber auch in weiteren Punkten interessant.

F.O.L.D. – Focus Optimized Linkage Design – nennt sich das lange unter Verschluss gehaltene Federungssystem von Focus. Dieses bringt dem neuen O1E Cross-Country-Bike 100 Millimeter Federweg der in zwei Phasen arbeitet. In der ersten Phase soll das Fahrwerk degressiv und feinfühlig reagieren, um kleine und schnelle Schläge zu verarbeiten und für Traktion zu sorgen. Die zweite Phase ist sehr progressiv. Dies bezweckt, dass grosse Schläge zwar verarbeitet werden, das Federbein aber bei mittleren Einwirkungen nicht durchsackt. Dadurch der Dämpfer nicht mehr eintaucht als nötig ist, hat der Fahrer auch mehr Reserven wie auch ein spritzigeres Fahrverhalten.

Der Carbon-Hinterbau des O1E besteht aus einem Stück, wodurch das Hinterrad relativ steif darin geführt ist. Etwas mehr Flex kommt jedoch vom Umlenkhebel aus. Diese Flexibilität soll das Fahrverhalten auf Wurzeln und Steinen verbessern, was einerseits mehr Gripp generiert, anderseits den Fahrer auch weniger schnell ermüden lässt.

Flach, steil und etwas länger

Das O1E ist deutlich auf Rennsport getrimmt und ist auf die anspruchsvollen Weltcup-Strecken ausgelegt. Nebst einem guten Fahrwerk stellen Diese auch gewisse Anforderungen an die Geometrie. Während einige Mountainbike-Hersteller auf möglichst kurze Kettenstreben setzen, um ihre Bikes wendig und aggressiv zu machen, ist man bei Focus überzeugt, dass etwas längere Kettenstreben – 448 Millimeter beim O1E – die bessere Wahl ist, um auf ruppigen Strecken und schnellen Abfahrten ein laufruhigeres Bike zu erhalten. Nicht nur das: Längere Kettenstreben bringen im Gelände auch mehr Traktion in steilen Aufstiegen. Der Lenkwinkel des O1E hebt sich mit flachen 69.2 Grad ebenfalls etwas von anderen Cross-Country-Bikes ab.

Im Vergleich zu anderen Bikes ist der Sitzwinkel hingegen unauffällig. Mit 74.5 Grad ist Dieser genügend steil, dass die Kraft auch optimal auf die Pedale und weiter auf die 29-Zoll-Laufräder übertragen werden kann. Gerade in Sachen Kraftübertragung hat Focus auch an die 2fach-Fahrer gedacht. So kann auch das O1E mit zwei Kettenblättern an der Kurbel gefahren werden. Der Umwerfer wird dafür am Hinterbau an der sogenannten «Burrito Bridge» mit einem abnehmbaren Adapter befestigt.

Im Weiteren werden beim lediglich 1830 Gramm wiegenden O1E-Rahmen alle Kabel und Leitungen intern geführt – auch die der absenkbaren Sattelstütze. Ein Produkt das im Cross-Country-Rennsport immer mehr Einzug hält. Ein schön gelöstes Detail ist auch der Hartgummischutz der die ganze Kettenstrebe und fast einen Viertel der Sitzstrebe vor der schlagenden Kette und somit vor Lackschäden schützt.

Drei Modelle und ein Projekt

Focus bietet vom O1E die drei Modelle «Team», «Pro» und « Evo». Die Team-Replica kommt mit Srams neuer XX1 Eagle 12fach-Schaltgruppe, Rock-Shox-RS1-Federgabel mit 100 Millimetern Hub und XR-1501-Laufrädern von DT Swiss. Das mittlere Modell «Pro» ist auf demselben Rahmen aufgebaut und dämpft die Schläge mittels Monarch-XX-Dämpfer ab. Vorne arbeitet eine Rock Shox «Sid XX». Anstatt nur einem Kettenblatt, werden die Gänge mit Shimanos 2x11-XT-Gruppe geschaltet und als Rollmaterial werden die M 1900 CL von DT Swiss verwendet. Das preisgünstige Modell «Evo» kommt mit Sid-RL-Federgabel und Monarch-RT-Dämpfer von Rock Shox. Die 1x11-Schaltung stammt aus der GX-Schublade von Sram. Die Laufräder kommen von Focus’ hauseigener Komponentenmarke «Concept».


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