Mit 78 Kilometern ist die dritte Etappe wieder eher kurz und bietet Schurter und Stirnemann wieder eine Gelegenheit nach dem erhofften Etappensieg zu greifen. Dementsprechend nehmen sich die beiden auch in die Pflicht. Ihr aggressives Tempo bergauf und bergab splittet das Feld zunehmend auf. Sauser und Kulhavy können das Tempo halten, knapp dahinter kämpfen Nicola Rohrbach und Daniel Geismayr um den Anschluss. Manuel Fumic und Henrique Avancini müssen abreissen lassen.

Bis zum Schluss bleiben die beiden Teams zusammen, und so kommt es erneut zu einem Sprint. Schurter quert die Ziellinie als Erster, Kulhavy als Zweiter – die Entscheidung fällt einige Meter dahinter. Stirnemann der den Sprint etwas zu früh lancierte, muss sich von Sauser abfangen lassen, und der feiert mit Kulhavy so seinen zweiten Etappensieg in Folge. Für Rohrbach und Geismayr zahlt sich ihr Effort ebenfalls aus. Belohnt werden sie mit dem dritten Rang.
 
«Das war wieder ein super Tag für uns. Wir hätten nie erwartet, dass wir auf dieser Etappe so viel Zeit gegenüber Fumic und Avancini gutmachen», sagt ein entspannter Sauser.

Obwohl es für das Duo Schurter/Stirnemann wieder knapp nicht zum Sieg gereicht hat, genoss Schurter offensichtlich den Zweikampf. Mit einer herzlichen Umarmung freut er sich darüber und gratuliert Sauser lachend  zum Sieg.

«Das war eine der Etappen, die Nino und mir passen. Somit haben wir hier auch einen Sieg angestrebt. Am Ende dachte ich wir hätten den Sieg in der Tasche, aber ich konnte den früh lancierten Sprint gegen Sauser nicht halten. Trotzdem habe die heutige Fahrt gegen die zwei grossen Rennfahrer sehr genossen», resümiert Stirnemann.
 
Wieder etwas besser in Fahrt kommen die Titelverteidiger. Zwar ist der Gesamtsieg in weite Ferne gerückt, aber mit dem sechsten Etappenrang sehen Karl Platt und Urs Huber einen Aufwärtstrend, der zumindest auf einen Etappenerfolg hoffen lässt. Wieder ein gutes Rennen liefern Andri Frischknecht und Michiel Van der Heijden ab. Rang neun ist es heute und Frischknecht hofft, dass «ihre Beine auch die nächsten Tage so gut drehen.»
 

Spitz in alter Frische

Im Rennen der Frauen wollen sich Esther Süss und Jennie Stenerhag nicht auf dem neunminütigen Vorsprung ausruhen. «Wir haben gar nicht erst Versucht im Feld zu sitzen und abzuwarten, sondern sind so hart gefahren wie nur möglich», erläutert Süss ihre Taktik.
 
Aus dem Sieg wird jedoch nichts, denn der geht um nur 0,2 Sekunden an Sabine Spitz und Robyn de Groot. Die genähte Platzwunde oberhalb ihres Auges, scheint Spitz in keiner Weise zu beeinträchtigen.

In den anderen Kategorien steigen Olympiasiegerin Jenny Rissveds und Thomas Frischknecht zum vierten Mal aufs Podest – heute mit einem sehr deutlichen Vorsprung. Ihre härtesten Widersacher liegen im Gesamtklassement nur 16 Minuten zurück.

In der Masters-Kategorie gibt es erstmals ein neues Sieger-Team: Die ehemaligen Tour-de-France-Fahrer Cadel Evans und George Hincapie gewinnen ebenfalls im Sprint gegen Bart Brentjens und Abraao Azevedo. Gesamt liegen Evans und Hincapie noch auf Platz drei hinter den Spaniern Tomi Misser und Ibon Zugasti.
 
Vierter Tag, vierter Sieg: So lässt sich der bisherige Epic-Verlauf von Bärti Bucher und Heinz Zoerweg beschreiben. Das Duo aus der Schweiz und Österreich baut damit den Vorsprung im Gesamtklassement auf gegen 40 Minuten aus.
 

Ausblick auf Etappe vier

Die vierte Etappe wird mit ihren 112 Kilometern sicherlich dem grossen Motor von Jaroslav Kulhavy und der Routine von Sauser entgegenkommen. Wenn Fumic und Avancini ihre schlanke Führung von einer Minute und 20 Sekunden halten wollen, müssen sie sich an ihre Verfolger ranhalten. Die Etappe startet bei Elandskloof, und folgt durchs Oak Valley nach Elgin.

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