Flims will ein zeitliches Singletrail-Verbot | Ride MTB

Flims will ein zeitliches Singletrail-Verbot

Flims führt eine zeitliche Beschränkung auf Singletrails für Mountainbiker ein. Ab Juli bis Oktober werden vier der schönsten Singletrails in Flims künftig zwischen zehn Uhr morgens und vier Uhr nachmittags nicht mehr befahren werden dürfen.

Für Mountainbiker betroffen sind der Panoramaweg bei Nagens, der Höhenweg bei der Segneshütte, der Kretenweg Mutta Höhe in Richtung Conn und die Rheinschlucht zwischen Castrisch und Versam Station. Federführend hinter der neuen Regelung ist Marc Woodtli, «Product Manager Sommer» der Destination Flims. Laut Woodtli ist die Teilsperrung nötig, da es sich bei den vier Trails um sehr sensible und vielbegangene Wege handle. Diese Massnahme geschehe im Sinne eines friedlichen Miteinanders von Wanderern und Bikern. Damit ergreift die Destination Flims, die bisher als sehr Mountainbike-freundlich galt, eine sehr drastische Massnahme. So beurteilt auch Samuel Hubschmid von Trailnet.ch die Massnahme als eher übertrieben: ««Eine solche Sperrung ist ein zu radikaler Ansatz. Die gemeinsame Nutzung der Wege muss funktionieren, denn für alle Bedürfnisse eigene Wege zu schaffen würde die Natur zu sehr belasten».

Entscheid ohne Fakten
Die sechs stündige Sperrung kommt beinahe einem kompletten Bike-Verbot gleich. Umso erstaunlicher ist es, wie dieser Entscheid zu stande kam: «Diese Erkenntnis basiert auf unseren Gesprächen mit verschiedenen Nutzergruppen. Wir haben keine Studie lanciert, aber das spüren wir an der Stimmungslage in Flims. Wir wollen proaktiv handeln und Nutzerkonflikte verhindern, bevor sie entstehen», gibt Marc Wootli zu Protokoll. Die jährlich durchgeführt Reklamationsanalyse im Kanton Graubünden kann die These von Nutzerkonflikten auch nicht unterstützen. Nur zwanzig Reklamationen gingen 2013 im ganzen Kanton Graubünden ein, eine verschwindend kleine Zahl im Verhältnis zur Masse an Mountainbikern und Wanderern, welche den Kanton jährlich besuchen.

Wanderer sind schützenswert
Auf die Frage, ob Wanderer mehr Schutz benötigen als Mountainbiker, antwortet Woodtli: «Ja, den Schwächeren sollte man immer Schützen. Wie im Strassenverkehr. Der Biker ist einfach schneller als der Wanderer unterwegs, das birgt Gefahren.» Es leuchted ein, dass die Flimser Berge auch bei Wandertouristen äusserst beliebt sind und sich die einheimischen Touristiker um das Wohl aller sorgen müssen. Doch ob sich das wandernde Volk am Mountainbiker-Verkehr stört war bisher nur von den Touristikern selbst zu hören. Der Flimser Mountainbiker-Guide, Dario Linder, beurteilt die Situation auf den Trails ganz anders: «Auf diesen Trails hatte ich bisher noch nie Probleme».
Repressionsmassnahmen für Mountainbiker, die sich nicht an die neue Regelung halten wird es laut Woodtli nicht geben. Man setze auf Verständnis und gehe das von aus, dass auch Mountainbiker an einem friedlichen Zusammenleben interessiert seien.
 

Hohenweg Segneshutte Naraus

In Zukunft verboten: Höhenweg Segneshütte-Naraus

 

Kretenweg Mutta Conn

Nur noch vor zehn Uhr oder nach vier: Kretenweg Mutta Conn

 

Panoramaweg Nagens

Auch kein Spass mehr: Panoramaweg Nagens

 

Rheinschlucht Castrisch Versam Station

Einer der schönsten Trail im Bündnerland, leider ohne Biker: Rheinschlucht Castrisch Versam Station

 

 


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