First Ride: Bosch Performance Line SX | Ride MTB

First Ride: Bosch Performance Line SX

Der Bosch Performance Line SX ist kompakter konstruiert als der grosse Bruder CX und wiegt rund 900 Gramm weniger.

Ein Kleiner ganz gross. So liest sich die Beschreibung des neuen Bosch-Motors «Performance Line SX» zwischen den Zeilen. Als Light Assist positioniert, doch mit ordentlich Power unter der Haube. Kürzlich gab es eine Gelegenheit für eine erste Fahrt mit dem neuen Antrieb.

Das Wichtigste in Kürze

Im Rahmen des Tests von Bergstroms neustem Modell konnte ein erster Eindruck vom «Bosch Performance Line SX» gewonnen werden. Für einen vollumfänglichen Test war der Zeitraum zu kurz und das Bike mit 21.6 Kilo etwas übergewichtig. Das Einsatzgebiet des SX zielt auf Light-E-MTBs unter 18 Kilo ab, wo sich die Gewichtsersparnis des Motors – im Vergleich zum Performance CX – positiv auf das Fahrverhalten auswirkt.

Mit rund 2 Kilo Gewicht und 55 Newtonmeter Drehmoment gehört der neue SX zu den Mid-Assist-Motoren. Mit einer maximalen Leistung von bis zu 600 Watt spielt er eigentlich in der Liga der Grossen. Bosch will mit dem Motor sportliche Fahrer ansprechen. Denn damit er so richtig abgeht, braucht es eine gehörige Portion Umdrehungen aus eigener Kraft. Wer sich «hochschieben» lassen will, muss zum grossen Bruder CX greifen.

Im Einsatz

Wozu ein Motor fähig ist, zeigt sich im stärksten Unterstützungsmodus. Bei Bosch ist das der «Turbo». Meist beginnt eine Bike-Tour auf Asphalt, so auch die erste Fahrt mit dem Bergstrom-Bike. In der Ebene beschleunigt der SX sehr «natürlich» und dynamisch, aber spürbar kräftiger als andere Motoren mit ähnlichem Drehmoment. Rasch erreicht man die 25-km/h-Grenze. Führt die Strasse steil bergauf, muss man, um das Tempo hochzuhalten, eine Kadenz von etwa 95 Umdrehungen treten. Das gefällt dem Motor leider nicht und er wird ordentlich laut. Auf einem ähnlich steilen Schotterweg, wo der Rollwiderstand das Tempo drosselt und die Kadenz sinkt, verschwindet auch der Lärm. Wird etwas entspannter in die Pedale getreten oder nutzt man den E-MTB-Modus (in der Werkseinstellung), halten sich die Geräusche in Grenzen. Dasselbe gilt, wenn der SX auf Betriebstemperatur kommt, dann ist er leiser, als wenn er noch kalt ist.

Mit der Flow-App von Bosch lassen sich die Unterstützungsstufen individuell anpassen. Stellt man bei Turbo die Dynamik auf das Maximum (5), wird der Motor fast schon aggressiv. Ändert sich der Druck auf die Pedalen, reagiert er sofort. Zudem muss das Fahrwerk auf die bissigere Unterstützung eingestellt und die Druckstufe erhöht werden. Sehr erfahrene Biker können diese Power handhaben, routinierte und weniger geübte wählen maximal die Dynamikstufe 2 bei Turbo und auch beim E-MTB-Modus. Das ergibt etwas mehr Pfupf als in der Werkseinstellung, doch nicht so viel, dass das Hinterrad auf nassen Steinen oder Wurzeln durchdreht. Zudem unterstützt der Motor dann mit gleichmässiger Kraft und ist weniger empfindlich gegenüber Schwankungen der menschlichen Unterstützung.

Fazit

Der Bosch Performance SX vereint zwei Welten. Sein Gewicht ermöglicht leichte E-Bikes, die viel Spass bringen. Gleichzeitig hat er für seine Kategorie sehr viel Kraft und bergauf liefert er mehr als nur «Rückenwind», dennoch wird man nicht hochgeschoben. Am besten performt der Motor bei hoher Kadenz, doch dann saugt er den Akku ordentlich schnell leer. Lange Touren sollte man im E-MTB-Modus mit moderater Krafteinwirkung machen, sonst reicht der Strom vielleicht nicht bis zur Bergspitze. Der SX ist die richtige Wahl für alle, die ein leichtes E-Bike mit ordentlich Pfupf suchen.

Hersteller

www.bosch-ebike.com

Fotograf

Sacha Steiner


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