3, 2, 1 – Action: Der Swiss Bike Park ist eröffnet! | Ride MTB

3, 2, 1 – Action: Der Swiss Bike Park ist eröffnet!

Mit Weltmeisterschaften, Profisportlern, Alt-Bundesrat, Rampenverkauf sowie Vorträgen und Präsentationen wurde der Swiss Bike Park eröffnet: Seine Benutzung steht nun jedermann offen. Und doch ist sein Bau noch nicht ganz fertig. Während die Anlage bereits während der Eröffnung begeisterte, werden in einem zweiten und dritten Schritt das Hauptgebäude und die Digitalisierung realisiert.

«Die Anlage ist super. Hier werde ich tatsächlich öfter zum Training kommen», schwärmt Mathias Flückiger anlässlich der Eröffnung des Swiss Bike Park in Oberried. Die vergangenen zwei Wochen war der Weltcup-Sieger von Albstadt fast täglich vor Ort, um sich auf das Qualifikationsrennen zu den «Red Bull UCI Pump Track World Championships» vorzubereiten.
 
Für den Finaleinzug reichte es Flückiger dann aber nicht, was seiner Begeisterung keinen Abbruch tat. Vor den illustren Gästen, unter anderem Alt-Bundesrat Johann Schneider Ammann, Regierungspräsident Christoph Ammann und vielen mehr, zollte Flückiger den Pumptrack-Profis, die vor der offiziellen Eröffnugn um die Medaillen fuhren, grossen Respekt.
 
Profis soll der Swiss Bike Park auch nach den Pumptrack-Weltmeisterschaften viele anziehen, da er weitere spezifische Trainingsmöglichkeiten wie zum Beispiel ein offenes Velodrome, eine Dirtjump-Anlage mit und ohne Airbag sowie Cross-Country-Teststrecken und mehr bietet.
Jedoch nicht nur Profis: Ob als Einstieg in den Radsport, der Verbesserung der Fahrsicherheit- und Technik, für Kurse oder einfach des Spasses wegen, auch Breitensportler und Einsteiger, egal welchen Alters, werden als wichtige Zielgruppe für den Swiss Bike Park genannt.

Die Anlage kann nun von der Öffentlichkeit genutzt werden. Im November steht der Swiss Bike Park täglich von von 9:00 – 17:00 Uhr offen. Im den Monaten Dezember und Januar ist er bis jeweils 16:30 Uhr offen, jedoch am Sonntag geschlossen.
Einzelne Stationen wie zum Beispiel die Sprunganlage sind bei Nässe geschlossen. Letztere ist nur auf Voranmeldung und Aufsicht befahrbar.
 

Gut besuchtes Abendprogramm

Mit zur Eröffnungswoche fand neben Thömus’ traditionellen Rampenverkaufs auch eine attraktive Vortragsreihe statt. Mögen die politischen Themen wie «Stilllegung des AKW Mühleberg» und «klimapolitsicher Abend» etwas trocken klingen, die Referate zogen massenweise Besucher an und Langeweile kam keine auf. Vor allem zeigten sie, dass diese brandaktuellen Themen die Menschen beschäftigen.
 
Umso weniger überrascht es, dass der sportliche Teil mit Fabian Cancellara das Festzelt nahezu zum bersten brachte. Auch der Präsentation des neuen Cross-Country-Bikes «Lightrider», das unter anderem vom «Thömus RN Swiss Bike Team» eingesetzt wird, wohnte ein grosses interessiertes Publikum bei.
 

Die nächsten Ausbaustufen

Ganz fertig ist der Swiss Bike Park allerdings nicht. Zwar schafften es die Trail-Bau-Firmen Velosolutions und Flying Metal Crew, die Parcours der Anlage innert rekordverdächtiger Bauzeit von knapp vier Monaten fertigzustellen. Das Hauptgebäude fehlt hingegen noch, was innert dieser kurzer Zeit schlicht unmöglich gewesen wäre.
 
So folgt das Hauptgebäude sowie die Digitalisierung in der zweiten und dritten Ausbaustufe – parallel, wie Initiator Thomas Binggeli verrät: «Die zweite Ausbaustufe betrifft das Hauptgebäude in dem Garderoben, Duschen, Seminarräume, Trainingscenter aber auch die Vermietung untergebracht ist. Praktisch parallel wird an der dritten Stufe gearbeitet. Diese umfasst die Digitalisierung, für die unterschiedlichsten Messungen oder Videoanalysen auf den Teststrecken.»
 
Das Ziel ist, beides bis ins Jahr 2021 zu realisieren. Doch bis dahin liegt finanziell nochmals ein ordentliches Wegstück vor dem Projekt, wie Binggeli weiter erklärt. Die Kosten für das gesamte Projekt belaufen sich auf 15 Millionen Franken. Gut fünf Millionen wurden bereits im Hauptteil, den verschiedenen Strecken und Sprunganlagen verbaut.
 
«Von den weiteren benötigten zehn Millionen haben wir bereits über zwei Millionen gesichert und bei etwa fünf, sechs Millionen Franken werden die weiteren Bauten in Angriff genommen.

www.swissbikepark.ch/pumptrack-wm
 

Zula und Ridenour erste Weltmeister – Medaillen für die Schweizer

Bei den ersten Red Bull UCI Pump Track World Championships im Swiss Bike Park triumphiert das amerikanische Duo Tommy Zula und Payton Ridenour. Für die Schweiz glänzen Nadine Aeberhard und Tristan Borel auf den Silber-Plätzen. Die Topgesetzte Christa von Niederhäusern gewinnt Bronze, David Graf verpasst hingegen den Einzug ins Achtelfinale.
 
Im Jahr 2018 siegten das Schweizer Duo David Graf und Christa von Niederhäusern bei den ersten Pumptrack-Weltmeisterschaften in Arkansas, USA und kehrten nach Bern zurück, um ihre Titel auf heimischem Boden zu verteidigen. Nur werden es dieses Mal die offziellen UCI-Weltmeistertitel sein. Das heisst zum ersten Mal werden die begehrten Regenbogentrikots im Pumptrack-Racing vergeben.
Und wie es sich für diese Disziplin gehört, steht es den Teilnehmern frei, ob sie mit BMX oder Mountainbikes an den Start gehen.
 
Nach einigen packenden Läufen des Frauenrennens kommt es zum Halbfinale wo sich herausstellt: Es wird eine neue Weltmeisterin geben. Christa von Niederhäusern muss ins kleine Finale und dort um die letzte Medaille pumpen. Und das macht die 21-Jähgie mit Erfolg und setzt sich gegen die 17-jährige Tschechin Michaela Hajkova durch.
 
Der Traum vom Schweizer Gold ist aber noch intakt, denn Nadine Aeberhard hat sich zusammen mit der Amerikanerin Payton Ridenour ins grosse Finale gefahren. Dort ist die 17-Jährige Ridenour jedoch schneller als die Schweizerin und wird somit erste offizielle UCI-Pumptrack-Weltmeisterin. Enttäuscht ist Aeberhard deswegen aber kaum: «Es ist ein mega gutes Gefühl vor heimischem Publikum mit einem solchen Resultat abzuschliessen!»
 

Überraschung bei den Männern

Auch bei den Männern dürfen die rund 3'500 Zuschauer auf eine Schweizer Medaille hoffen. Allerdings ist es nicht der BMX-Spezialist David Graf, sondern der Junioren-Fahrer Tristan Borel – ebenfalls aus dem BMX-Lager kommend.
Der zweite Finalist ist Tommy Zula (USA), und so kommt es zum gemischten Kampf um Gold: Borel auf dem BMX, Zula auf dem Mountainbike.
 
Es wurde immer wieder behauptet, BMX wären auf dem Pumptrack im Vorteil. Der Menge an BMX-Fahrern im Teilnehmerfeld scheint das auch glaubhaft. Doch betonte Velosolutions-Gründer Claudio Caluori, dass ihre Pumptracks so gebaut würden, dass eine Chancengleichheit bestünde.
 
Tatsächlich ist es am Ende der US-Amerikaner, der auf seinem 26-Zoll-Bike die Goldmedaille einfährt und Borel auf den Silber-Platz verweist. «Ich bin absolut sprachlos. Ich bin 27, ich fühle mich alt und meine Beine brennen», sagt Zula lachend.
Auf Rang drei landet mit Eddy Clerté aus Frankreich ebenfalls ein BMXer.
 
www.redbullpumptrackworldchampionship.com
 


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