Das optimale Uphill-Downhill-Verhältnis | Ride MTB

Das optimale Uphill-Downhill-Verhältnis

Sie besitzt nur ein Bike, dafür aber endlos Trail-Tipps von Marokko bis Moab, von der Küste bis zum Lavendelfeld – und vor allem für die Lenzerheide, ihre Heimat. Wer auf Konditions-Battle aus ist, der braucht Barbara «Baba» Anderegg nicht zu fragen. Die Inhaberin der Bike-Schule Bike-Boutique in Parpan ist eher bekannt für ihr feines Händchen, wenn es um die spassigsten Trails, aussichtsreichsten Plätze und genussvollsten Einkehren geht.

Baba, Du bist in der Lenzerheide zuhause – pedaliert man da noch oder shuttlet man nur?

Ich pedaliere schon noch, weil man so an andere Orte kommt. Ich bin nicht so sehr die Parkfahrerin. Ich bin gern da unterwegs, wo die Massen nicht sind. Aber ich nehme schon auch die Gondel oder das Postauto. Mein Ziel ist es, doppelt so viel runter wie hoch zu fahren – oder auch ein bisschen mehr bergab…

Wie viele Bikes besitzt Du?

Nur eins. Das Juliana Roubion, also die Damen-Version vom Santa Cruz Bronson.

Du hast nur ein Bike?

Ja, ich will nicht mehr. Klar, das 5010 wäre schon auch cool oder das Hightower. Bestimmt gibt es fürs Bergauf ein leichteres Bike und fürs Bergab eins mit mehr Federweg. Aber ich will in der Früh nicht überlegen, welches Bike ich aus dem Keller nehme und will spontan sein. Das Roubion fahre ich schon seit zehn Jahren, es passt mir einfach super und ich kann es für alles brauchen – es ist gut zum Treten und sehr spielerisch auf technischen Singletrails. Das neue Modell ist jetzt sogar als Mullet noch ein bisschen ruhiger geworden.

Was muss ein Bike sonst noch können?

Es muss ein zuverlässiger Begleiter für die ganze Sommersaison sein. Die Qualität zeichnet sich aus, das hat sich die letzten Jahre immer wieder bestätigt. Das Bike muss den ganzen Sommer halten und nicht anfällig sein auf Defekte. Ich bringe mein Roubion im Winter zum grossen Service und dann habe ich die komplette Saison ein Bike, das funktioniert.

Aber ein E-MTB hast Du schon auch?!

Ja, das Heckler. Es ist super, weil es so ähnlich zu fahren ist. Und doch gibt es ganz andere Tourenmöglichkeiten und Routen mit einem Bike mit Unterstützung. Für mich liegt der Hauptmehrwert darin, technische Trails berghoch zu fahren. Dabei kann man gut an der Technik arbeiten und auch viel fürs normale Bike mitnehmen.

Ich habe übrigens seit kurzem ein Juliana Quincy, das Gravel-Bike von Santa Cruz. Ich war nie die Rennvelofahrerin, aber ich schalte ja gern den Entdeckermodus an und da macht das Gravelbike total Spass.

Du bist viel unterwegs und hast schon einiges gesehen. Wo sollte man unbedingt hin?

Oh, es gibt so viel zu entdecken und wenn man die Trails findet, gibt es wohl überall spannendes. Immer wieder sehr, sehr cool finde ich San Sebastian. Es gibt dort Trails, die bis zum Meer gehen. Du fährst am Tag auf den Klippen entlang und am Abend streifst du von Tapas Bar zu Tapas Bar. Wenn ich Zeit habe und privat unterwegs bin, möchte ich neue Orte und Trails entdecken. Neue Umgebungen sind für mich Inspiration. Und die findest du überall. Provence, Marokko, Griechenland. Den Norden mag ich auch sehr, aber der Sommer ist für mich natürlich Hauptsaison und deshalb schwierig einzuplanen.

Gibt es auch Orte, die überschätzt werden?

Für mich: Finale. Aber ich bin eben eine Entdeckernatur und gerne neben dem Strom unterwegs.

Was war für Dich die beste MTB-Entwicklung der letzten Jahrzehnte?

Ganz klar die absenkbare Sattelstütze.

Und die schlechteste Entwicklung?

Es ist ein schwieriges Thema, weil es natürlich eine Sache der Sicherheit ist, aber Full Face-Helme mit Goggle auf den natürlichen Trails bedeuten, dass wir Biker den Wanderern wie Panzer gegenübertreten. Man sieht meine Augen und mein Lachen nicht… Und für mich sind Short Cuts ein Tabu.

Zum Schluss brauchen wir noch einen Heimattipp von Dir: Welche Tour sollte man mit Baba gemacht haben?

Da gibt es viele. Aber zum Beispiel aufs Churerjoch pedalieren, das sind 500 Höhenmeter hoch und dann wird man mit einer abwechslungsreichen Abfahrt mit 1500 Tiefenmeter bis nach Chur belohnt. Je nach Tageszeit, geht es weiter mit der Brambrüeschbahn, um dann wieder runter nach Churwalden zu fahren oder ich beende den Tag in Chur mit Kaffee und Kuchen im Museumscafé oder einem Apéro. Dann geht es mit dem Postauto zurück nach Parpan.

Und mit dem E-MTB?

Vorsicht: Wir shutteln auch mit E-Bike! Die Frage kommt immer wieder, warum ich da die Bahnen nehme. Ja, weil ich eben so ganz andere Touren machen kann, respektive die Trails berghoch zurückfahre, statt das Postauto einzusetzen. Ein Klassiker in Lenzerheide ist da das «Ticket to Ride», übers Rothorn nach Arosa und dann nach Chur, wobei ich dann mit dem E-Bike ab Praden den Trail bergauf zurück nach Lenzerheide wähle.

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